Exkursion des Kunstvereins nach Dessau und Wörlitz


Exkursion des Kunstvereins am 8. Juli 2007 nach Dessau und Wörlitz

von Irene Probst

Mit einem ausgezeichneten Vortrag zur Vor- und Entstehungsgeschichte des Bauhauses steigerte Professor Klaus Kowalski die Vorfreude der 27 Kunstfreunde des Kunstvereins Wunstorf während der dreistündigen Busreise nach Dessau, die am vergangenen Sonntag stattfand. Bei herrlichem Sommerwetter und in heiterer Stimmung besichtigte die Gruppe das Bauhaus und die Meisterhäuser. Während des Rundgangs mit einer kompetenten und gleichzeitig humorvollen Führung erfuhren die Teilnehmer interessante Details über die dort in den zwanziger Jahren unter der Leitung von Bauhausdirektor Walter Gropius lehrenden Künstler wie Gerhard Marcks, Lyonel Feininger, Johannes Itten, Georg Muche, Oskar Schlemmer, Paul Klee, Lothar Schreyer, Wassily Kandinsky, László Moholy-Nagy und Bauhausmeister, zu denen auch der 1893 in Wunstorf geborene Joost Schmidt zählte. Nach einem Studium der Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Weimar kam er 1919 an das Bauhaus zunächst als Student der Holzbildhauerei und zeigte 1922 seine ersten typografischen Arbeiten, u.a. das Ausstellungsplakat für das Bauhaus 1923. Als Bauhausmeister übernahm er 1925 die Leitung der plastischen Werkstatt, gab Kurse in Schriftzeichnen und später in Aktzeichnen. Ab 1928 leitete er die Reklameabteilung und die Druckerei. Schmidt gestaltete die Werbung für die Bauhaustapete und 1929 den gesamten Junkers Stand der deutschen Ausstellung für Gas und Wasser in Berlin. Er ging in den dreißiger Jahren nach Berlin und wurde 1945 als Professor an die HBK Berlin berufen. Er starb 1948 im Alter von 55 Jahren in Nürnberg.

Nach einem kleinen Mittagessen im an der Elbe gelegenen "Kornhaus", erfreute sich die Kunstgruppe am Nachmittag bei einem Spaziergang an der einzigartigen Kulturlandschaft Wörlitz. In der reizvollen Elbauenlandschaft ließ Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau ab 1764 sein Fürstentum in eine ideale Landschaft umwandeln mit Schlössern, Gebäudeensembles, Parkanlagen sowie landwirtschaftlich genutzten Flächen, die von Anfang an für jedermann zugänglich war und die seit 2000 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen worden ist. Eine Bootsfahrt über Seen und Kanäle, unter Brücken und um Inseln herum ermöglichte ungeahnte Blicke durch Sichtachsen auf seltene Baumgruppen, Pflanzen, Skulpturen und Gebäudeteile von besonderer Schönheit und Harmonie.

Gegen 21 Uhr kehrten die Mitglieder und Gäste des Kunstvereins von einer erkenntnisreichen und hochinteressanten Reise nach Wunstorf zurück. 

Wir bedanken uns bei unseren Unterstützern.