Jürgen Schneyder

Das Don Quixote Projekt


Herbstausstellung: 02.10. - 23.10.2016

OBJEKTE UND BILDER AUS DEM DON QUIXOTE PROJEKT - EINE HOMMAGE AN MIGUEL DE CERVANTES lautete der Titel der Herbstausstellung 2016 mit dem Künstler Jürgen Schneyder aus Hannover im Kunstverein Wunstorf e.V. Sie wurde am Sonntag, 02.10.2016 um 11:15 Uhr in der Abtei, Wasserzucht 1, eröffnet und war bis zum 23.10.2016 zu sehen. Prof. Christoph Rust von der FH Bielefeld führte in die Werkschau des Künstlers ein.Thomas Kampe, Akkordeon, und Leandro Riva, Gitarre, begleiteten die Vernissage musikalisch.

Der Künstler Jürgen Schneyder, in Hannover geboren, studierte 1958 bis 1963 an der HfBK Hamburg bei Walter Arno und Gustav Seitz Bildhauerei. Anschließend erhielt er ein Stipendium des DAAD an der Staatlichen Kunsthochschule Paris und arbeitete in Frankreich als Bildhauer. Seit 1966 zurück in Hannover stellte er Holz und Metallplastiken sowie multiple Plastiken aus Kunststoff her, entwarf Möbel und beteiligte sich an Großprojekten im Straßenkunstprogramm Hannover. Von 1971 bis 1998 war er Fachleiter für Kunst am Staatlichen Studienseminar, von 1976 bis 89 übernahm er als 2. Vorsitzender des Kunstvereins Hannover die Organisation von Ausstellungen, Jurytätigkeit und Kunstvermittlung. Parallel dazu arbeitete er an Objekten sowie Installationen und fertigte Zeichnungen und Fotos an im Rahmen größerer thematischer Projekte. Als Mitglied der Gruppe argekunst beteiligte er sich an Ausstellungen und veröffentlichte Editionen und Publikationen. Etwa um 1998 begann Schneyder sich mit der Figur des Don Quixote literarisch und künstlerisch intensiv zu beschäftigen. Aus gefundenen Gebrauchsgegenständen und Bruchstücken überwiegend aus Messing stellte er Objekte, Installationen und Zeichnungen her. Sein inzwischen zusammengetragener umfangreicher Fundus, der an vergangene Tage der Verwendung erinnert, dient ihm als Materiallager für die Herstellung von Objekten aber auch als Raumassemblage und zusammen bilden sie die materielle Basis des „Museo de la Mancha“ (MuMa).

Mit seinen Objekten interessiert den Künstler weniger eine gegenständlich-figurative Interpretation derliterarischen Romanvorlage. „Vielmehr ist es die den Handlungen an Quixotes zugrunde iegende Motivation und Weltsicht, in der ich Parallelen zur eigenen künstlerischen Tätigkeit und Lebenspraxis finde.“ Don Quixote sei bekannt für seinen unermüdlichen Kampf gegen die finsteren Mächte der Welt und seinen tragikkomischen Einsatz gegen Windmühlenflügel, in denen er bedrohlich gestikulierende Riesen erblickt. Selbst auf den Hinweis seines Knappen, es handle sich doch lediglich um Wind- mühlenflügel, beharre er auf seiner Sichtweise der Realität. „Während Sancho Pansa die Welt, wie sie ihm erscheint, naiv für wahrnimmt, erblickt Don Quixote in den Erscheinungen der Realität Wahrnehmungsmaterial, das er seinen Vorstellungen, d.h. seinen Wertvorstellungen gemäß deutet und seinem Verhalten zugrunde legt. So gesehen,“ sagt Schneyder, „ist sein unermüdlicher Kampf gegen die Übel der Welt der Versuch, diese nach seinen Vorstellungen schöpferisch umzugestalten.“ 400 Jahre nach dem Tod seines Schöpfers widmet der Künstler Jürgen Schneyder diese Ausstellung Miguel de Cervantes Saavedra (1547-1616). 

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