Sommerausstellung: 21.07. - 11.08.2019
Tierisch, Annette Grund | Malerei
Vernissage: 21.07.2019, 11:15 Uhr | Einführung: Prof. Dr. Ulrich Krempel | Musik: Hartmut Brandt, Saxophon
Ort: Abtei, Wasserzucht 1, 31515 Wunstorf
Öffnungszeiten: Di, Mi, Do, Sa 15:00 - 18:00 Uhr | So 11:00 - 18:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 21.07. - 11.08.2019
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:
- Workshop, 02.08.2019, um 15:00 Uhr: Anfertigen eines Verlorenen Linolschnitts, unter Anleitung von Annette Grund, max. 10 Teilnehmer ohne Altersbegrenzung
- Künstlergespräch zur Blauen Stunde, 09.08.2019 um 19:00 Uhr
Aufgewachsen in Wiesbaden. Nach Abitur Studium an den Kunsthochschulen Mainz und Braunschweig. Abgeschlossen mit I. und II. Staatsexamen. Regelmäßige Beteiligung an regionalen und überregionalen Ausstellungen (Saarbrücken, St. Wendel, Bremen, Bonn, Wiesbaden, Hannover, Braunschweig, Hameln).
Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Lebt und arbeitet in Hannover und Nesselwang (Allgäu). Mitglied im Saarländischen Künstlerbund und im BBK Niedersachsen, z. Zt. Gaststatus in der arche(Hameln)
Schwerpunkt ist die Ölmalerei. Daneben gewinnt die Graphik wieder an Bedeutung - früher bevorzugt Zeichnung und Lithographie, neuerdings vor allem Verlorener Linolschnitt. In allen Techniken häufig literarische Sujets (Handke, St. Exupéry, O. Wilde, Kafka) und narrative Bildprogramme – die großen Erzählungen von der Archaik à la Lascaux/Altamira bis zu klassischen Mythen und biblischen Gleichnissen z. B. in Breughels „Blindensturz“.
Ab 2000 sind vor allem seriell angelegte Formate enstanden, so 35 „Versuche über das Schwein“; „Interieurs in Rot“, „Kind mit Kuh“, 9 großformatige „Höhlenbilder“.
Im Mittelpunkt der Wunstorfer Ausstellung (Alte Abtei, 21. Juli bis 11. August) stehen Tiere, die in Literatur, Märchen und Sage prominente Rollen spielen und stets eine besondere Nähe zum Menschen hatten: Metamorphosen von „Schwein“ und „Kuh“, Verwandlungen in Abhängigkeit von Farbpalette, Perspektive, physiognomischer Stilisierung und Verweis auf Künstler der Klassischen Moderne. Weit vor Werner Herzogs Dokumentarfilm „Die Höhle der vergessenen Träume“ entstanden, aber der gleichen Faszination folgend, werden zwei großformatige „Höhlenbilder“ mit ihren Fabelwesen gezeigt. Den schrecklichsten aller Alpträume, die Verwandlung eines Menschen zu einem „ungeheueren Ungeziefer“, erzählt Kafka, und das wird in einem weiteren Großformat nacherzählt.
Die Austellung TIERISCH folgt ganz dem „animal turn“, der sich seit einiger Zeit in der zeitgenössischen Kunst beobachten läßt. Erinnert sei an die Ausstellung Weiße Federn, schwarzes Fellim Sprengel-Museum Hannover (2012/13). Der jüngste Katalog von Bassenge/Berlin hat den Titel Creatures - Antworten der Kunst auf das Artensterben? Beschwörung einer Welt, die uns viel näher steht, als wir lange angenommen haben?
Dank an die Fotografen Andreas Warlich, Stephanie Jans und Ingolf Heinemann für die tollen Bilder.