Herbstausstellung: Dauer: 29.09. - 20.10.2019. Zur Vernissage am Sonntag 29.09.2019 um 11:15 Uhr lud der Kunstverein herzlich ein: Einführung: Ingolf Heinemann, Kurator | Musik: Lenka Župková, Violine | Ort: Abtei, Wasserzucht 1, 31515 Wunstorf
Raum-greifend mit Installationen, Objekten, Drucken - Jürgen Moldenhauer
Von Ingolf Heinemann
Jürgen Moldenhauer ist kein Stahlwerker. Er ist ein Stahlfalter. Er ist kein Handwerker, bringt als Künstler aber dem Handwerk höchsten Respekt entgegen, schließlich ist er darauf angewiesen, selbst Hand an sein Werk zu legen. Er faltet Stahl als sei er aus Gummi, verknüpft kilometerlange Drähte zu filigranen, raumgreifenden Gebilden, gießt Beton zu organisch anmutenden Körpern und lässt Glas schmelzen. Er ist ein KunstKraftWerker, ein X-Man der Kunst.
Die raumgreifenden Objekte des Bremer Künstlers Jürgen Moldenhauer machten einen besonderen Aufwand erforderlich. Für ihren Transport waren gleich zwei Sprinter nötig. Ungewöhnlich verlief auch der Aufbau der Ausstellung, da Jürgen Moldenhauer die fleißigen Helfer Karin Ellert, Reiner Mondré, Ingolf Heinemann und Andreas Warlich an der Installation der verschiedenen Objekte unmittelbar beiteiligte, bzw. ihnen nach kurzer Einweisung sogar freie Hand ließ.
Zur Vernissage war die Abtei wieder brechend voll, wobei viele Besucher sich mit einem Stehplatz begnügen mussten, da die raumgreifenden Installationen so sehr in den Raum griffen, dass weniger Sitzplätze als sonst aufgestellt werden konnten. Die Redebeiträge wurden begleitet von der Geigenvirtuosin Lenka Zupková, die mit allerlei Gegenständen experimetierte und auf die ausgestellten Exponate abgestimmte Klangbilder erzeugte, mit denen sie die Zuhörer überraschte und begeisterte. Mit seiner ungewöhnlichen Rede, die in launiger, humor- und schwungvoller Form in die Ausstellung einführte, trug Ingolf Heinemann nicht nur zum Verständnis der Arbeiten, sondern auch zu der offenen und heiteren Atmosphäre der Eröffnung bei.
Die vielen Fotobeiträge belegen das in eindrucksvoller Form. Dafür danken wir Andreas Warlich, Friedlies Reschke, Stephanie Jans und Ingolf Heinemann.