Ingrid M. Pawlowski


Ingrid M. Pawlowski (1949-2010) war in den 70er bis 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts eine bedeutende Künstlerin und feste Größe in der Kunstszene der Region Hannover. Nach dem Studium der Malerei und Grafik an der Werkkunstschule Hannover arbeitete sie zunächst als Kunsterzieherin an verschiedenen Schulen in Neustadt am Rübenberge, bevor sie ab 1975 als freischaffende Künstlerin tätig war. Ihre Arbeiten waren auf einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenausstellungen in Hannover und Niedersachsen sowie dem europäischen Ausland zu sehen (u.a. Paris, Rom, Madrid, Athen, Utrecht). Pawlowski war Mitglied im Bund Bildender Künstler (BBK), der GEDOCK und Gründungsmitglied des 1984 entstandenen Kunstvereins Neustadt a. Rbge. e.V. Zusammen mit anderen hannoverschen Künstlern begründete sie 1980 die Gruppe „PlasMa“.

Lebensmittelpunkt und Wirkungsstätte war ein Atelierhaus auf einem abgelegenen Waldgrundstück in Bordenau. Hier entstanden Ölgemälde auf Leinwand, Arbeiten in Mischtechnik, Gouachen, Aquarelle, Grafiken (Radierungen, Prägedrucke), Rauminstallationen und Plastiken aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Seidenpapier, Acryl, etc. Künstlerische Aufmerksamkeit erregte Pawlowski erstmals in den frühen 1970er Jahren mit abstrakt erotischen Werken. Ihre Naturverbundenheit verarbeitete sie in teilweise großformatigen Tier- und Pflanzenmotiven, die sich im Stil eines Neuen Realismus auf den Kern des figurativen Objekts bzw. die Objektkomposition konzentrieren. Das Spiel mit Identitäten und dessen erotische Komponenten drücken ihre Masken- und Metamorphosenbilder aus, ein Sujet, das ihre gesamte Schaffensphase durchzieht. Pawlowski hierließ mit Installationen, Objekten und Wandmalerei aber auch ihre Spuren im öffentlichen Raum. Als ein Höhepunkt ist hier die baukünstlerische Gestaltung des 1972 eröffneten Freizeit- und Veranstaltungszentrums Leinepark in Neustadt zu nennen. 

Pawlowskis Nachlass wird seit 2019 durch die Pawlowski Kunst- und Kulturstiftung verwaltet.

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