Der Kunstverein Wunstorf e.V. hat ihn in der Kunsthalle Hamburg in seiner Ausstellung „Kunst für eine neue Zeit“ zum 250. Geburtstag gesehen. Besonders faszinierten die Landschaftsdarstellungen, mit denen Friedrich anerkanntermaßen ein neuartiges Verhältnis von Mensch und Natur herausarbeitete, welches im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts wesentliche Impulse setzte für die Landschaftsmalerei.
Dass für Friedrich die Natur lebensnotwendige Grundlage im menschlichen Dasein ist, wird in vielen seiner Werke deutlich, so auch beim Betrachten des berühmten Bildes „Der Wanderer über dem Nebelmeer“: Sehr bald geht der Blick von der Rückendarstellung der Person im Zentrum auf die Natur über. Man schaut quasi mit deren Augen in die Landschaft, vertieft sich in Gedanken und erkennt: Welch‘ geringer Teil der Natur ist der Mensch!
Dies auszudrücken war Friedrichs Anliegen und es gelingt. Selbst dann, wenn die Gestalt - selten groß und zentral - ist wie hier: fast übersieht man sie.
Durch die heutige Diskussion zur Klimakrise sind wir für eine solche Erfahrung sensibilisiert, zu Friedrichs Zeit war dies kaum so und für ihn daher schwierig, mit seinen Arbeiten Anerkennung zu finden. Ein Ansturm in seine Ausstellung wie in Hamburg erklärt sich möglicherweise auch dadurch.
Caspar David Friedrich hat einen solchen seinerzeit nie erlebt.
